Weil ich erkannt habe, dass die Geschichten, die wir mit uns tragen, erzählt werden müssen. Weil das Leben voller Lehren steckt, die geteilt werden sollten, damit sie anderen helfen können, ihre eigenen Wege zu finden. In den letzten fast 60 Jahren habe ich vieles erlebt: Momente des Erfolgs, Zeiten des Scheiterns, Begegnungen mit guten und falschen Freunden, das Erleben von Reichtum und das Überstehen von Krisen. Doch all diese Erfahrungen haben mich zu einem Punkt geführt, an dem ich verstanden habe, dass das wahre Glück nicht in materiellen Dingen liegt, sondern in den Erkenntnissen, die wir aus dem Leben ziehen.
"Am Ende des Regenbogens" ist mehr als nur ein Titel; es ist eine Metapher für die Suche nach dem, was wirklich zählt. Der Regenbogen, so sagen viele, führt zu einem Schatz. Für mich liegt dieser Schatz in den Erfahrungen, den Begegnungen und den Lektionen, die das Leben uns lehrt. Ich habe das Glück gehabt, diesen Schatz zu finden – nicht in Form von Reichtum, sondern in Form von Weisheit und innerem Frieden.
Die Anekdoten, die ich in diesem Buch teile, sind nicht einfach nur Geschichten. Sie sind Momente, die mich verändert haben, die mich zum Nachdenken gebracht haben und die mich heute dazu veranlassen, sie mit dir zu teilen. Es sind Erlebnisse, die vielleicht nie ans Licht gekommen wären, hätte ich nicht die Erkenntnis gehabt, wie wichtig es ist, das Unausgesprochene auszusprechen und das Verborgene ans Licht zu bringen.
Dieses Buch ist mein Vermächtnis – ein Teil von mir, den ich der Welt hinterlassen möchte. Es ist ein Zeugnis dessen, dass wir alle eine Geschichte zu erzählen haben, dass unser Leben voller Geheimnisse ist, die darauf warten, entdeckt zu werden. Und vielleicht, nur vielleicht, findest auch du am Ende des Regenbogens dein eigenes Glück, wenn du die Geschichten liest, die ich hier teile.
Im Jahr 1989, als die Idee einer eigenen Tanzschule in Friedrichshafen gerade Gestalt annahm, war ich voller Tatendrang. Der Name "Tanzschule No.1" sollte ein Versprechen sein – die beste Adresse für Tanzbegeisterte in der Stadt. Die ersten Räumlichkeiten fanden sich im Gasthaus "Hirschen" in der Charlottenstraße, und ich machte mich sofort daran, Flyer und Anmeldeformulare zu gestalten. Damals waren das noch keine einfachen Aufgaben; die Formulare wurden mit Durchschreibesätzen gedruckt, die teuer und aufwendig in der Herstellung waren.
Kaum war der Druck abgeschlossen und die ersten Flyer verteilt, da erhielt ich eine unerwartete Nachricht. Der langjährige Platzhirsch unter den Tanzschulen in Friedrichshafen, dem der Markt quasi allein gehörte, hatte rechtliche Schritte eingeleitet. Er klagte wegen Werbe- und Markenrechtsverletzung – der Name "No.1" war ihm ein Dorn im Auge. „Wie konnte ich es wagen, mich als Nummer 1 zu bezeichnen?“, schien seine Botschaft zu sagen.
Die Panik erfasste mich. Was sollte ich jetzt tun? Tausende teure Formulare, alle unbrauchbar? Da hatte meine Mutter einen Einfall, der so genial wie einfach war. Mit einem Lächeln auf den Lippen sagte sie: „Sohn, nimm einen Kugelschreiber zur Hand und deine Freunde dazu. Ändere das 'No.1' mit einem Kringel zu 'No.10' ab.“ Und so geschah es. Innerhalb eines Nachmittags verwandelten wir die "Tanzschule No.1" in die "Tanzschule No.10".
Wer hätte gedacht, dass dieser scheinbar improvisierte Einfall nicht nur die drohende Klage abwenden würde, sondern auch den Grundstein für einen Namen legte, der bis heute Bestand hat? Aus einer vermeintlichen Krise entstand eine Marke, die bis heute in Friedrichshafen und darüber hinaus bekannt ist. Manchmal zeigt sich eben gerade am Ende eines Regenbogens, dass das Glück in den unerwarteten Ideen liegt.